"Ich bin sehr scharf im Kopf heute."

Thomas Mann-Preis geht an Navid Kermani

Die Hansestadt Lübeck und die Bayerische Akademie der Schönen Künste, München, verleihen 2024 ihren gemeinsam vergebenen Thomas Mann-Preis an den Schriftsteller Navid Kermani.

©Peter Andreas Hassiepen

Als Essayist hat sich der 1967 geborene Autor tiefgreifend mit europäischer wie orientalischer Literatur beschäftigt und diese dabei auch immer wieder zueinander in Beziehung gesetzt, als Erzähler beobachtet er unsere ebenso betörend-flirrende wie verstörende Gegenwart. Seine zahlreichen Erzählungen und Romane zeichnen sich durch ihre sprachliche Brillanz, tiefgehende literarische Reflexionen und ein kunstvolles Spiel mit der eigenen Biographie aus. Das gilt in besonderem Maße für Kermanis jüngst erschienenen Roman Das Alphabet bis S (2023), der einen Jahreslauf kaleidoskopartig in 365 Einzelreflexionen beleuchtet.

Den Thomas Mann-Preis erhält er für sein erzählerisches und essayistisches Werk, das mit analytischer Brillanz und mitfühlender Anteilnahme Zeitgenossenschaft auf eine Ebene gehoben hat, die in der Gegenwartsliteratur ihresgleichen sucht.

Die Verleihung des Preises durch den Bürgermeister der Hansestadt Lübeck und den Präsidenten der Bayerischen Akademie der Schönen Künste findet am 27. September 2024 um 19 Uhr im Theater Lübeck statt (Kammerspiele).

Die Laudatio hält der Autor und literarische Übersetzer Wolfgang Matz.

Der Thomas Mann-Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wird seit 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen und ist mit 25.000 Euro dotiert. Mitglieder der Jury sind Prof. Dr. Friedhelm Marx (als Vorsitzender), Prof. Dr. Sven Hanuschek, Michael Krüger, Dr. Birte Lipinski, Dr. Wolfgang Matz, Henning Schumann und Prof. Dr. Hans Wißkirchen.

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