Thomas Mann

Rubrik „Neue Bücher“

Auf der Website der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft findet sich die Rubrik „Neue Bücher“. Hier werden Ankündigungen zu aktuellen Büchern und Sammelbänden zu Thomas Mann und zur Familie Mann aufgelistet. Die jeweils neuen Einträge werden im Newsletter vermeldet.

Frido Mann: Democracy will win. Bekenntnisse eines Weltbürgers
(Darmstadt: wbg Theiss 2021)
"Democracy will win!" Dieses berühmte Thomas-Mann-Zitat aus dem Jahre 1938 ist für seinen Enkel, den Weltbürger Frido Mann, zum Leitsatz geworden. Angesichts der globalen Bedrohungen durch Nationalismus, Populismus, Rassismus und die Folgen der Pandemie ist er aktueller denn je. Scharfsichtig analysiert Frido Mann die Krisensymptome der demokratischen Systeme in den USA wie in Europa und denkt über Lösungswege nach.
Der Theologe, Psychologe und Autor Frido Mann diskutiert wichtige Leitfragen lebendig und anschaulich vor dem Hintergrund eigener Lebenserfahrung. Er bezieht dabei nicht nur Thomas Manns politische Ideen, sondern auch philosophische Überlegungen Hannah Arendts und Martin Bubers ein. Als deutsch-amerikanischer Doppelbürger hat er bei seinen Betrachtungen stets die transatlantischen Beziehungen im Blick.

Heinrich Mann - Thomas Mann. Briefwechsel.
Herausgegeben von Katrin Bedenig und Hans Wißkirchen
(Frankfurt: S. Fischer 2021)
Die Brüder Thomas und Heinrich Mann verbindet eine lange und wechselhafte Geschichte. Nach der vertrauten Nähe während ihrer Anfänge als Schriftsteller distanzierten sie sich nach und nach voneinander: unterschiedliche literarische und politische Auffassungen waren ausschlaggebend für einen Disput, der sich immer mehr zuspitzte und zum Beginn des Ersten Weltkriegs in offene Feindschaft umschlug. Erst durch den Tod der Mutter 1923 fanden die Brüder wieder zusammen, sie versöhnten sich und trafen sich wieder im französischen und amerikanischen Exil.
1968 erschien die erste Edition des Briefwechsels zwischen Heinrich und Thomas Mann. Die Neuausgabe von Katrin Bedenig und Hans Wißkirchen wird ergänzt durch neu gefundene Dokumente, darunter über 80 Postkarten Thomas Manns an seinen Bruder, und einem ausführlichen Vorwort, das den aktuellen Forschungsstand berücksichtigt.

Annette Lorey:
Nelly Mann. Heinrich Manns Gefährtin im Exil
(Würzburg: Königshausen & Neumann 2021)
Der Schriftsteller Heinrich Mann stand in der Weimarer Republik im Zenit seiner Popularität, als er sich in Nelly Kröger verliebte, eine 27 Jahre jüngere, attraktive Bardame vom Berliner Kurfürstendamm. Begonnen als amour fou, blieb das Paar zusammen, heiratete im französischen Exil und flüchtete erneut in die USA. Das literarische Umfeld war schockiert; lebenslang haftete Nelly Mann der hautgout des Halbseidenen an. Als sie mit 46 Jahren in Los Angeles Selbstmord beging, lagen elf Jahre Exil hinter ihr und zuletzt ein Leben in zunehmender Verzweiflung und Armut. Ihren Mann ließ sie in Trauer und Einsamkeit zurück. Für den Bruder Thomas Mann war es das ersehnte Ende einer Skandalgeschichte. Bis heute hält sich die Legende von der „unglücklichen Säuferin“, die den alternden Schriftsteller verführt und ruiniert hat. Bisher unveröffentlichte Dokumente und Briefe sprechen allerdings eine andere Sprache: sie zeigen eine mutige Frau mit politischer Haltung, empathisch, witzig, schlagfertig und lebenslang auf der Suche nach Geborgenheit.

Rüdiger Görner/Kaltërina Latifi:
Thomas Mann. Ein Schriftsteller setzt sich in Szene
(Darmstadt: wbg Theiss 2021)
Thomas Manns Leben wurde vielfach in Worte gefasst. Hier wird es erstmals in Bildern erzählt. Der Band zeigt den Nobelpreisträger in eindrucksvollen Porträtaufnahmen. Viele davon waren bisher kaum bekannt. Gleich ob am Schreibtisch, am Strand oder mit Hund. Immer setzte er sich wirkungsvoll in Szene. Dieser Band informiert in einem begleitenden Essay über Thomas Mann sowie die Hintergründe der Fotografien und bringt hierdurch die Bilder zum Sprechen. Thomas Manns ausgeprägter Hang zur Selbstinszenierung fand seinen Niederschlag in mehr als 6.000 Aufnahmen. Die repräsentative Auswahl konzentriert sich ganz auf die kaum publizierten Einzelbildnisse und ihren biografischen wie werkgeschichtlichen Rahmen. Zu erleben ist eine einzigartige Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts.

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